Drohne fliegen in 2024 – mit Checkliste für den Drohnenflug

Als Drohnen Kameramann aus Düsseldorf setzte ich seit 2010 regelmäßig Drohnen ein. Doch nicht nur aus kommerziellen Gründen werden Drohnen heutzutage eingesetzt – ganz im Gegenteil: Gute Drohnen sind mittlerweile für Privatpersonen ebenso interessant, um Reisen zu dokumentieren oder auf Familienfeiern Fotos der etwas anderen Art zu schießen.

Ein Drohnenflug bietet mir als Kameramann, die Welt aus der Perspektive eines Vogels zu betrachten. Bei jedem Drohnenflug ergeben sich beeindruckende und unvergleichliche Aufnahmen.  Da ich in der Vergangenheit als Drohnen Kameramann schon viel über Flüge gelernt habe, will ich mein Know-how teilen. Deshalb habe ich in diesem Artikel das ganze Wissen zusammengefasst, das man benötigt, um eine Drohne zu fliegen.

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Voraussetzungen zum Fliegen von Drohnen

Wer im Jahr 2023 das erste Mal eine Drohne fliegen lassen will, stellt sich wahrscheinlich viele Fragen: Wie wird man überhaupt Drohnen Operator? Ist eine Fotoausbildung erforderlich? Benötigt man spezielle Fähigkeiten? Im Grunde sind weder besondere Skills notwendig, noch braucht man eine Ausbildung. Es genügt, sich eine Drohne zu kaufen und sie einfach auszuprobieren.

Die meisten Anfänger merken aber, dass es gar nicht so einfach ist, eine Drohne  zu steuern. Das vorwärts und rückwärts Fliegen muss ebenso geübt werden wie das Landen oder Lenken. Flugsimulatoren im Internet wie Liftoff oder Velocidrone sind eine perfekte Möglichkeit zum Üben. Ansonsten empfiehlt es sich, bei gutem Wetter auf einem geeigneten, freien Gelände die ersten Flugversuche zu starten.

Überdies sollte man über die gesetzlichen Rahmenbedingungen Bescheid wissen und diese einhalten. Wichtig ist etwa, dass man einen Nachweis der Haftpflichtversicherung bei jeder Drohnennutzung mitführen muss. Zu den rechtlichen Regelungen beim Drohne fliegen gebe ich in den nächsten Kapiteln noch eine detailliertere Übersicht.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die hier beschriebenen Regeln gelten aktuell (Stand: Juli 2022) für Drohnenflüge in Deutschland. Da es in diesem Bereich in der Vergangenheit laufend Gesetzesänderungen gab, ist es ratsam, sich regelmäßig über die rechtlichen Bestimmungen zu informieren. Auch, wer seine Drohne im Ausland fliegen lassen will, sollte sich vorab über die dort gültigen Gesetze schlau machen. In Deutschland gilt:

  • Mindestalter für Drohnen Piloten: 16 Jahre
  • Drei Betriebskategorien:
    • Offen: 
      • A1: Startgewicht unter 250 Gramm ohne Überfliegen von Menschenansammlungen
      • A2: Startgewicht bis 4 Kilogramm, mindestens 30 Meter horizontaler Abstand zu Unbeteiligten
      • A3: Startgewicht bis 25 Kilogramm, mindestens 150 Meter horizontaler Abstand zu Erholungs-, Industrie-, Wohn- und Gewerbegebieten
      • Fliegen nur innerhalb der Sichtweite bis maximal 120 Meter Höhe
      • kein Transport gefährlicher Güter
      • kein Abwerfen von Gegenständen
    • Speziell:
      • Einsatzspektrum geht über die Kategorie „offen“ hinaus
    • Zulassungspflichtig:
      • etwa bei der Beförderung gefährlicher Güter oder von Personen

Drohnen, die ein Gewicht von über 250 Gramm auf die Waage bringen, sind generell registrierungspflichtig. Dasselbe gilt für alle Drohnen unabhängig vom Gewicht, die eine Kamera oder einen Sensor besitzen, um personenbezogene Daten zu erfassen. Die Registrierungsnummer ist dann gut sichtbar auf der Drohne anzubringen. Zusätzlich muss man sich als Pilot beim Luftfahrt-Bundesamt registrieren.

Ab einem Drohnengewicht von 250 Gramm benötigt man obendrein den neuen EU-Kompetenznachweis, der auch als Drohnenführerschein bekannt ist. Für die Unterkategorien A1 und A3 aus der Kategorie „offen“ genügt dafür ein theoretischer Online-Test, der auf der Website des Luftfahrt-Bundesamtes absolviert wird. In der Unterkategorie A2 wird zusätzlich verlangt, dass der Fernpilot ein praktisches Selbststudium abschließt. Außerdem ist eine zusätzliche Theorieprüfung bei einer der vom Luftfahrt-Bundesamt benannten Stellen zu bestehen.

Darüber hinaus muss die Haftpflichtversicherungspflicht eingehalten und der Nachweis bei jedem Flug mitgeführt werden. Die Luftverkehrsordnung § 21h „Regelungen für den Betrieb von unbemannten Fluggeräten in geografischen Gebieten nach der Durchführungsverordnung (EU) 2019/947“ legt zudem genau fest, wo eine Drohe fliegen darf. Einschränkungen bestehen insbesondere in der Nähe von:

  • Flughäfen
  • Flugplätzen
  • Militärgeländen
  • Bundesfernstraßen
  • Krankenhäusern
  • Naturschutzgebieten

Die genaue Auflistung ist hier aufrufbar.

Kaufempfehlungen für Drohnen

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Die Auswahl der richtigen Drohne kann gerade Einsteiger vor Schwierigkeiten stellen. Drohnen unterscheiden sich durch:

  • Gewichtsklasse
  • Sensorgröße
  • Einsatzzweck

Wer privat seine Drohne fliegen lassen will, sollte etwa 500 bis 600 Euro investieren. Soll sie für kommerzielle Zwecke genutzt werden, muss man mit etwa 1.500 Euro rechnen. Hier eine Übersicht über die meiner Meinung nach besten Drohnen für verschiedene Schwierigkeitsgrade:

Für Einsteiger: DJI Mini 2

Dies ist die kleinste und günstigste Drohne, weshalb sie speziell für Reisen ideal ist. Mit nur 249 Gramm und Preisen bis zu 500 Euro ist sie bei Einsteigern sehr beliebt. Sie bietet zahlreiche Benefits:

  • gute Foto- und Videoqualität
  • Aufnahme von RAW-Fotos und 4K-Videos bei der neuesten Version
  • Gimbal-System für ein stabiles Bild
  • Ocusync 2.0 Verbindung zur Drohne

Das Smartphone wird mit der Drohne verbunden und kann als Display verwendet werden. Was fehlt, ist ein HDMI-Ausgang zum Anschluss eines zweiten Monitors. Nähere Informationen gibt es unter diesem Link.

dji-mini2-drohne

Die Mittelklasse: DJI Air 2S

Wer schon Erfahrung als Drohnen Operator hat, ist mit diesem Modell gut beraten. Es handelt sich hierbei um eine Faltdrohne, die sich für den Transport kompakt falten lässt und sich ebenfalls gut für Reisen eignet. Sie unterscheidet sich von der Mini 2 durch folgende Eigenschaften:

  • 1 Zoll CMOS-Sensor (sichtbar)
  • Sensorik zur Vermeidung von Hindernissen in vier Richtungen
  • 5,4K-Videos
  • vorgefertigte Flugmanöver (Mastershots)

Die Blende ist bei diesem Modell, das für Preise von 900 bis 1000 Euro erhältlich ist, aber nicht verstellbar. Weitere Informationen gibt es hier.

dji-air-2s-drohne

Für Semi-Profis: DJI Mavic 3

Dieses Modell ist die neueste DJI Entwicklung und erschien im November 2021. Auch hier handelt es sich um eine Faltdrohne, die ohne Propeller gefaltet Maße von 221 × 96,3 × 90,3 Millimeter aufweist. Weitere Highlights sind:

  • Controller und integriertes Display mit HDMI-Ausgang für ein zweites Display bei der Cine-Version
  • modernes Funksystem
  • interne SSD-Platte mit 1 Terabyte
  • verstellbare Blende
  • anpassbare Belichtung

Diese Drohne schlägt mit über 2000 Euro zu Buche und richtet sich daher an Profis, die mit dem Drohnenfliegen Geld verdienen möchten. Weitere Fakten und Daten sind hier zu finden.

dji-mavic3-drohne

Für Profis: DJI Inspire 2

Diese Drohne der Profiklasse basiert auf einem modularen System. Der Drohnen Operator kann sich also Sensor und Kamera individuell selbst aussuchen. Es ist auch möglich, die SSD-Platten und Objektive auszutauschen. Der Vorteil: Die Kamera und die Drohne können separat gesteuert werden. Es gibt also einen Drohnen Operator und einen Kameramann. Solche Drohnen kommen zum Beispiel für Autorennen zum Einsatz. Zum Teil werden auch Spielfilme damit gedreht. Wer mehr wissen möchte, kann sich hier informieren.

dji-inspire-2-drohne

Quelle der Produktbilder: www.dji.com

Zubehör für Drohnen

Um mit einer Drohne zu fliegen, lohnt sich zum Teil noch die Investition in weiteres Zubehör. Zu den praktischen Extras gehören:

  1. Ersatzakkus: Früher konnte man mit einer Drohne nur ungefähr zwölf Minuten fliegen, doch die Akkuleistung hat sich stark verbessert. Moderne Akkus halten bei guten Wetterverhältnissen bis zu 30 Minuten durch. Doch auch das ist eine recht begrenzte Zeit, weshalb es sich lohnt, Ersatzakkus parat zu haben.
  2. Powerbank: Neuere Drohnen können teilweise über eine Powerbank geladen werden.
  3. Schutztasche: Eine gute Schutztasche verhindert, dass die Drohne beim Transport beschädigt wird.
  4. Filter: Ein ND-Filter verringert das einfallende Licht, verfälscht die Farbwiedergabe aber nicht. So können in unterschiedlichen Belichtungssituationen gute Bilder erzeugt werden. ND-Filter benötigt man aber nur für Filmaufnahmen und nicht für Fotos. Polarisationsfilter können ebenfalls erworben werden, allerdings werden sie für Drohnen oft nicht benötigt. Sie müssen nämlich für jede Szene neu eingerichtet werden.
  5. Ersatz-Speicherkarten: Falls die Speicherkarte voll ist oder kaputtgeht, ist es immer gut, eine Ersatzkarte dabei zu haben.

Darüber hinaus gibt es im Handel noch viel weiteres  Zubehör wie etwa:

  • Wärmegeräte für Akkus
  • Propellerschutz
  • Multi-Ladegeräte
  • Schnellladegeräte
  • Abwurfvorrichtung
  • Scheinwerfer
  • LED-Nachtlicht
  • Propeller

Einsteiger sollten erstmal lieber weniger Zubehör kaufen, um nicht unnötig viel Geld auszugeben. Im Laufe der Zeit merkt man dann, was man noch gebrauchen könnte.

Preise und Kosten für Luftaufnahmen

kosten-luftaufnahmen

Die Kosten für Luftaufnahmen setzen sich aus den Kosten für das Equipment und den Kameramann  zusammen. Preise beginnen ab 450 Euro pro Einsatz. Die Kosten für professionelle Drohnenaufnahmen inklusive Videoschnitt beginnen ab 1.500 Euro.

Die konkreten Preise richten sich dabei nach verschiedenen Faktoren:

  • verwendete Kamera
  • benötigte Mitarbeiter
  • Umfang der Projektplanung
  • Dauer der Drehzeit

Der wichtigste Kostenfaktor ist die Kamera, die zum Einsatz kommt, weil sie letztlich bestimmt, mit welcher Drohne geflogen wird und wie groß die Crew für die Luftaufnahmen sein muss.

Filmproduktionen mit Drohnen

Nachfolgend habe ich einige Hinweise für Einsteiger zusammengefasst, die das erste Mal eine Filmproduktion mit einer Drohne realisieren möchten.

Planung vor der Produktion

Zunächst benötigt man ein gutes, klares und strukturiertes Konzept. Danach gilt es, einen geeigneten Flugplatz und somit Drehort zu finden. Hier sind die gängigen Fallstricke zu vermeiden:

  • Einflugschneisen
  • Anwohner
  • Naturschutzgebiet

Die Flugroute sollte unter Berücksichtigung der Akkuleistung der Drohne genau geplant werden.

Kurz vor der Produktion

Bevor es losgeht, sollte man noch einmal folgende Punkte checken:

  • Sind die Akkus und Ersatzakkus aufgeladen?
  • Hat die Speicherkarte noch genügend Platz für das Projekt?
  • Spielt das Wetter mit?
  • Wo sind geeignete Start- und Landeplätze?

Wenn alles passt, kann die Produktion beginnen.

Während der Produktion

Sobald die Drohne in der Luft ist, gilt es, die Wirkung der Perspektive zu überprüfen. Hier lohnt es sich auch, verschiedene Dinge auszuprobieren. Man sollte nicht nur an das Offensichtliche denken und nur nach oben fliegen. Ferner habe ich in meinen vielen Jahren als Drohnen Kameramann die Erfahrung gemacht, dass man Filmaufnahmen am besten zuerst in 4K aufnimmt. Dann kann man später in Full-HD croppen.

Postproduktion

Nach den Luftaufnahmen mit der Drohne steht die Postproduktion an. Für gute filmische Ergebnisse ist es hier wichtig, auf die passende Musik und die Dramaturgie zu achten.

Fotografieren mit Drohnen

Auch für faszinierende Aufnahmen von Landschaften aus der Vogelperspektive werden Drohnen gerne genutzt. Beliebt sind vor allem Drohnenfotos, die einen senkrecht nach unten gerichteten Blickwinkel haben. Wer für atemberaubende Bilder seine Drohne fliegen lassen will, sollte ebenfalls ein paar Vorabüberlegungen treffen. Es ist wichtig, genau zu überlegen, wie die Komposition sein soll und passende Motive zu wählen. Oft hilft eine Recherche über Google Maps, um geeignete Standorte zu finden. Folgende Tipps sollte man sich beim Fotografieren mit Drohnen zu Herzen nehmen:

  • Auf das richtige Licht warten: Die Sensoren der Drohnenkamera sind meist kleiner als bei DSLR-Kameras, was die Bildqualität herabsetzt und beim Kontrast zu Problemen führen kann. Gutes Licht sorgt dafür, dass dieser Nachteil nicht so stark ins Gewicht fällt.
  • Auf die Flughöhe achten: Es kann mit der Flughöhe experimentiert werden, allerdings darf die maximale Flughöhe von 120 Metern nicht überschritten werden.
  • Fotos im RAW-Format aufnehmen: Die oben genannten Drohnen von DJI können Bilder im Fotoformat JPEG/DNG (RAW) aufnehmen. Das hat den Vorteil, dass sich Aufnahmefehler später bei der Nachbearbeitung besser korrigieren lassen.
  • Die Belichtung berücksichtigen: Anfänger nutzen am besten den Automatikmodus, während erfahrenere Fotografen bestimmte Werte wie den ISO-Wert und den Weißabgleich selbst festlegen können.

Allerdings haben nur die teureren Drohnen die Option, die Blende und Brennweite selbst zu bestimmen. Möglich ist das beispielsweise bei der DJI Mavic 3 mit 12,8 Blendenstufen Dynamikumfang und 24 Millimetern äquivalenter Brennweite. Wer sich diese Funktion wünscht, muss also bei der Anschaffung schon tiefer in die Tasche greifen.

Drohnen Checkliste

drohnen-checkliste

Die praktische Drohnen Checkliste die man vor einem Drohnenflug berücksichtigen sollte:

  • Haftpflichtversicherung: Jeder Drohnen Operator benötigt eine Haftpflichtversicherung, welche Schäden durch Modellfluggeräte wie Drohnen mitversichert, und muss den Nachweis mit sich führen.
  • Rechtliche Bestimmungen: Drohnen Piloten müssen mindestens 16 Jahre alt sein. Es muss die ganze Zeit Blickkontakt zwischen dem Piloten und der Drohne bestehen. Bei Nacht ist ein grünes Blinklicht vorgeschrieben.
  • Gewicht der Drohne: Bis 250 Gramm gibt es keine bestimmten Richtlinien, doch ab diesem Gewicht ist eine Kennzeichnung mit Name und Anschrift notwendig und ein Drohnen-Führerschein wird benötigt. Ab fünf Kilogramm benötigt man eine Aufstiegserlaubnis.
  • Registrierung: Bei Drohnen mit einem Startgewicht über 250 Gramm ist eine Registrierung beim Luftfahrt-Bundesamt vorgeschrieben. Dasselbe gilt für Drohnen mit Kameras oder Aufzeichnungssensoren. Die Registrierungsnummer muss sichtbar an der Drohne angebracht werden.
  • Flughöhe: Die maximale Flughöhe beträgt 120 Meter. Lediglich auf ausgewiesenen Modellflugplätzen dürfen Drohnen höher fliegen.
  • Flugort: Drohnen dürfen nicht über Wohngebieten, Naturschutzgebieten, öffentlichen Gebäuden und Menschenansammlungen fliegen. Bei Flughäfen und Flugplätzen gilt ein Mindestabstand von 1500 Metern.
  • Wetter: Gute Wetterverhältnisse sind nicht nur für die Drohnenaufnahmen von Vorteil, sondern erhöhen auch die Sicherheit. Bei den ersten Flugversuchen sollte es windstill sein.
  • Zubehör: Ersatzakkus, zusätzliche Speicherkarten und eine Schutztasche sind praktisches Zubehör für Drohnen.
  • Steuerung: Das Bedienen einer Drohne ist nicht so einfach und bedarf viel Übung. Am besten üben Einsteiger vorab mit einem Flugsimulator.

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