Praktische Checkliste für den IMAGEFILM
Welche Dinge sind in der Planung wichtig, wenn ich als Filmproduzent einen Imagefilm erstellen und produzieren möchte und welche Tipps kann ich aus der Erfahrung teilen? In dieser Anleitung zur Imagefilm-Produktion gehe ich auf die Konzeption für ein Imagevideo ein. Die Konzeption beinhaltet bei professionellen Imagefilm-Produktion alle wesentlichen Schritte der Planung, die ich in Form einer Checkliste aufgelistet habe. Wer noch ganz am Anfang steht: Die häufigsten Fragen und Antworten beantworte ich meinem Artikel zu unseren Imagefilm-Beispielen.
Ich habe mir für diesen Artikel ein konkretes Beispiel überlegt, um die Aspekte zu veranschaulichen. Zusätzlich habe ich eine Technik-Checkliste erstellt, in der alle technischen Tools aufgezählt sind, die benötigt werden, um einen Imagefilm zu erstellen und wie Firmen einfach selbst einen Imagefilm produzieren können.
Bevor wir den Imagefilm erstellen
Bevor es mit der Filmproduktion für den Imagefilm losgehen kann, gibt es vieles zu beachten. Weil es besonders zu Beginn schwierig sein kann, den Überblick zu behalten, habe ich eine Checkliste angefertigt, mit der Sie ganz einfach abgleichen können, ob alle Aspekte der Konzeption gedacht haben.
Imagefilm als Interview
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In meinem Videoratgeber spreche ich über 3 verschiedene Varianten für Interviews bei einem Imagefilm. Das Video ist Teil meiner Videoserie von unserem YouTube Kanal von Kreativfilm.
In meinem Beispiel wird ein Imagevideo produziert, das das Unternehmen vorstellt, es kommen 2 Protagonisten im Film vor. Der Geschäftsführer und ein Mitarbeiter stehen im Interview – mit beiden Protagonisten sollte im Vorfeld gesprochen werden, um die Aussagen für das Script planen zu können. Das schafft Sicherheit für den eigentlichen Drehtag und die Produktion des Imagefilms für alle Beteiligten.
Der Protagonist im Film
Vorab die Begriffserklärung „Protagonist“ – Der Begriff wird oft in der Fernsehbranche verwendet. Er beschreibt unsere Hauptfigur vor der Kamera. In unserem Fall stellen wir, in Form eines Interviews, zwei Personen als „Interviewpartner“ vor die Kamera, die dann im On-Sprechen zu sehen sind. Über das eigentliche Bild vom Interview werden Schnittbilder gelegt. Das können z.B. bei einer Produktvorstellung Details vom Produkt oder allgemein Bilder von Ihren Räumlichkeiten sein.
Unsere Protagonisten sind authentisch und nicht aufgesetzt, wir zeigen Sie an ihrem „echten“ Arbeitsplatz.
Im Gegensatz zu einer klassischen Werbefilmproduktion, wird in dieser Variante des Imagevideos mit „echten Personen“ produziert, d.h. es handelt sich um keine Schauspieler. Das spart zudem Ausgaben für z.B. professionelle Schauspieler.
Script & Sprechertext
Bevor wir den Imagefilm erstellen können, planen wir die Sprechertexte für den Sprecher, z.B. auch für verschiedene Sprachfassungen. Hier sollte ausreichend Vorlaufzeit für eine Übersetzung mit eingeplant werden. Parallel zur Erstellung des Scripts, schlägt der Filmproduzent Off-Sprecher für verschiedene Sprachversionen vor.
Wichtig: Professionelle Sprecher erstellen i.d.R. nicht selbstständig einen Sprechertext, dieser muss von der ausführenden Produktionsfirma geschrieben werden.
Selbstverständlich in Absprache mit dem Kunden. Bei einigen Imagefilm-Produktionen ergibt es auch Sinn, den Sprechertext erst nach der Interviewaufzeichnung zu erstellen und vorher nur grob zu skizzieren. D.h. auch der Workflow im Schnitt spielt im Anschluss eine große Rolle für den Erfolg des Imagevideos, da erst hier die Auswahl der besten „Aussagen“ aus den Interviews ausgewählt werden kann.
Vorbereitung für den Imagefilm-Dreh
Nach Abnahme des Skripts und Auswahl der Sprecher, stehen noch folgende Planungen für die Imagefilm-Produktion an: Die Drehorte sollten im Vorfeld konkret geplant und festgelegt werden. Wenn die Umsetzung direkt in Ihrer Firma geplant ist, bietet es sich an, das Shooting im Vorfeld intern zu kommunizieren und eine Entscheidung über Kapazitäten der Mitarbeiter und Räumlichkeiten im Vorfeld festzulegen.
Der Ablauf der Dreharbeiten wird mit den Protagonisten gemeinsam besprochen. Dabei kann der Kameraoperator ggf. zusätzliches Equipment einplanen, z.B. abhängig von der individuellen Lichtsituation in den einzelnen Räumen in der Firma. Wenn Requisiten für den Tag benötigt werden (z.B. wenn ein Produkt im Interview vorgestellt werden soll), sollte dieses an dem Tag der Imagefilm-Produktion auch zur Verfügung stehen.
Planungen bzgl. der Räumlichkeiten:
Grundsätzlich sollten die ausgewählten Drehorte vorbereitet werden, d.h. in der geplanten Zeit sollten Räume und Mitarbeiter auf die Dreharbeiten bereit gestellt werden.
Make-up für Interviews:
Bei Aufzeichnung von Interviews empfehle ich auch den Posten „Make-up“ – meine Erfahrung hat gezeigt, dass die Personen vor der Kamera schnell im Gesicht schwitzen, eine professionelle Maske kann hier helfen. Der „Posten“ Make-up müsste im Angebot separat aufgeführt und eingeplant werden. Bei kleineren Imagefilm-Produktionen hat der Kameraoperator ein kleines Make-up Kit dabei, um hier helfen zu können.
Kleidung für die Protagonisten:
Ich empfehle kein weißes Hemd oder zu grelle Kleidung, was meist einiges an Licht schluckt und nicht optimal für die Belichtung der Kamera ist. Ich rate deshalb eher zu dunkler Kleidung. Außerdem wichtig: Die Person vor Kamera muss sich in erster Linie wohlfühlen. Vielleicht besteht die Möglichkeit mehrere Hemden zur Auswahl mit zum Set zu bringen? Je nach Situation kann der Filmproduzent dann vor Ort entscheiden, welches Outfit am besten passt, bevor der Imagefilm erstellt wird.
Das Filmteam
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Bevor der Imagefilm erstellt werden kann, sucht der Produzent das passende Team aus. In unserem Beispiel, benötigen wir ein kleines Team, bestehend aus einem Realisator, einem Kameraoperator zusammen mit einem Tonmann, der gleichzeitig auch der Kameraassistent ist.
Die Berufsbezeichnung „Realisator“ kommt auch aus der Fernsehbranche und ist für die Herstellung eines professionellen Imagevideos sehr wichtig.
Inhaltliche Ansprechpartner für die Imagefilm-Produktion
Der inhaltliche Ansprechpartner bei Imagefilm-Produktionen ist der Realisator. Wenn wir einen Imagefilm produzieren arbeiten wir meistens mit einem Realisator am Set, dieser leitet das Interview an und hat den Blick auf den Inhalt und behält den „Roten Faden“. Grundsätzlich ist der Realisator für die Umsetzung des Skripts nach Kundenvorstellungen verantwortlich. Trotzdem ist es immer wichtig, einen organisatorischen und inhaltlichen Ansprechpartner von Ihrer Seite aus mit am Set zu haben. Bzw. bei speziellen inhaltlichen Fragen oder auch zur „Abnahme des Bildes“ vor Ort.
Wichtig für eine Führung des Interviews ist eine geschickte Fragestellung. Das setzt viel Erfahrung sowie Feingefühl eines begleitenden Redakteurs voraus.
Das ist das klassische 3 Personen Filmteam, wie bei einer vergleichbaren Magazinproduktion oder bei kleineren Werbedrehs. Bei höher-budgetierten Kampagnen kann noch in eine Maskenbildnerin und einen Beleuchter oder 2. Kameramann investiert werden. Wenn eine Interviewserie in verschiedenen Räumen geplant ist, empfehle ich, zusätzlich mit einem Produktionsassistenten zu planen. Dieser übernimmt organisatorische Tätigkeiten am Set.
Rechtliche Grundlagen für den Film
Folgende Punkte gibt es auch bei den Überlegungen zu beachten, bevor der Imagefilm produziert werden kann:
Technik Checkliste für das Equipment
Prinzipiell können Unternehmen einen Imagefilm einfach selbst produzieren. In der folgenden Checkliste habe ich zusammen getragen, was man mindestens benötigt, um eine Filmproduktion starten zu können. Checkliste für die technischen Tools:
Kamera
Ohne Kamera lässt sich nicht filmen. Natürlich wird der Video hochwertiger, je besser die Auflösung der Kamera ist. Bei professionellen Imagefilm-Produktionen werden oft Cinema-Kameras verwendet, sowie lichtstarke Objektive. Um selbst einen Imagefilm zu drehen, reichen aber auch günstigere Alternativen, theoretisch sogar schon das Iphone. Wichtig sind: genug Speicherplatz (am besten durch eine externe SD-Karte), ausreichend Akkulaufzeit und am besten einen externen Mikrofon-Eingang. Um ruhige Aufnahmen machen zu können, ist ein zusätzliches Stativ hilfreich.
Der Ton ist enorm wichtig bei Imagefilm Produktionen. Am besten klingt er durch ein externes Mikrofon, wie das RØDE NTG2 (Amazon ca. 200€). Dabei ist nur wichtig zu beachten, dass viele externe Mikros eine anderen Stecker haben, als die Klinke des Kameraeingangs. Es wird also ein Adapter benötigt. Bei Imagefilm-Produktionen, die mit Interviews arbeiten, wie im obigen Beispiel, können auch Ansteckmikrofone verwendet werden. Bei solchen externen Mikrofonen, die nicht an die Kamera angeschlossen werden können, muss der Ton aber separat abgemischt werden.
Ob Filmlicht gebraucht wird, hängt davon ab, welche Art oder Format erstellt werden soll und wo, sowie wann gedreht wird. Tageslicht wirkt immer am natürlichsten. Um das Tageslicht punktuell einzusetzen, kann man Lichtreflektoren benutzen. Die gibt es schon für wenige Euro. Wenn aber nachts oder drinnen gedreht wird, braucht es externe Lichtquellen. Ist das Deckenlicht zu schlecht oder wird draußen im Dunkeln gedreht, eignet sich am besten LED Lichtset (Amazon ca. 180€).
Der erstellte Imagefilm muss natürlich nachbearbeitet und geschnitten werden. Ein leistungsstarker Computer oder Laptop ist dafür am besten. In Videoproduktionen wird oft mit mehreren Bildschirmen gearbeitet, damit mehr Platz zur Bearbeitung da ist. Auch hier ist eine gute Akkulaufzeit wichtig, besonders, wenn direkt vor Ort geschnitten werden soll oder kein Stromanschluss in der Nähe ist. Am besten wählt man die Marke, die man schon kennt. Sowohl Microsoft als auch Apple bietet gute Möglichkeiten. Hier eine Empfehlung für ein MacBook (Amazon ca. 1.150€)
Zur Bearbeitung und für den Schnitt für den Imagefilm wird mindestens ein Programm benötigt. Auch hier ist die Auswahl riesig. Es gibt gute kostenlose Tools, wie Moviemaker für Microsoft, iMovie für Apple. Shotcut und Lightworks sind die beliebtesten kostenlosen Programme für jede Software. Aber besonders für Microsoft gibt es unzählige andere Auswahlmöglichkeiten. Mit diesen Apps lässt sich der Imagefilm nicht nur schneiden, sondern auch bearbeiten. Es können also passende Filter ausgewählt werden, bestimmte Szenen mit Musik unterlegt werden oder Grafiken designt und eingebunden werden. Auch kostenpflichtige Programme haben oft einen gratis Monat zum ausprobieren. Einige Empfehlungen:
Tipp: Wer tiefer in den Videoschnitt eintauchen möchte, für den empfehle ich meine kostenlose Videoserie über den Videoschnitt mit Adobe Premiere Pro.
Mit diesen Tipps sollte es Unternehmen möglich sein, einen eigenen Imagefilm zu produzieren. Wer kein großes Unternehmen hinter sich stehen hat und über ein kleines Budget verfügt, kann aber genauso gut einen Imagefilm erstellen. Das gesamte Equipment kann auch ausgeliehen werden. Es gibt viele Anbieter, die Kameras, Schnittsysteme etc. vermieten. So lässt sich ein erster Imagefilm produzieren, auch ohne große Finanzierungsmöglichkeiten. Wer sich das Equipment langfristig anschaffen möchte, sollte sich aber nochmal beraten lassen, um das passende Material für die konkreten Filmideen zu finden.
In diesem Artikel habe ich nicht nur die inhaltlichen Punkte, die während der Konzeption geklärt sein müssen, aufgelistet. Auch die praktischen und technischen Aspekte habe ich in einer Checkliste zusammengestellt. Durch das Imagefilm Beispiel wurde deutlich, wie eine Planung ablaufen könnte. Außerdem ist nun klar: Jeder hat die Möglichkeit selber einen Imagefilm zu erstellen. Ob Marketing-Manager, Hobby-Fotograf oder neugierige Menschen, die sich ausprobieren wollen!
Imagefilm jetzt planen!
Für den nächsten Schritt in der Planung eines Imagefilms, der Investition, habe ich einen eigenen Artikel verfasst. Im Blogbeitrag zu den Kosten für einen Unternehmensfilm habe ich aufgezeigt, welche Faktoren dazu beitragen, was ein Imagefilm letztendlich kosten wird. Ich gehe darauf ein, was in den vier Produktionsphasen passiert und wie sich verschiedene Aspekte auf die Finanzierung einer Imagefilm-Produktion auswirken können.
10 Tipps für den Imagefilm
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Für mich als Filmproduzent ist ein reibungsloser Ablauf und eine gute Organisation besonders wichtig, bevor der Imagefilm erstellt werden kann. Weitere Anleitungen zum Imagefilm zeige ich hier regelmässig im Blog.
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